Die Arbeit der Stiftung „Die letzte Adres­se“ (russ. „Poslednij adres“) gilt der Bewahrung des Andenkens an die Opfer der sowjetischen politischen Repressionen. Das Projekt wurde 2013 von Mit­ar­beitern des russischen Memorial-Netzwerkes, Historikern und Jour­na­listen in Mos­kau ins Leben gerufen und kann im Internet hier aufgerufen werden.

Angelehnt an die „Stolpersteine“, die an die Opfer des Nationalsozialismus erin­nern, beschäftigt sich die Stiftung „Die letzte Adresse“ mit der Herstellung und Anbringung von Gedenktafeln an den vormaligen Wohnhäusern von Men­schen, die von 1918 bis 1991 im Rahmen politischer Verfolgung durch sowje­tische Be­hör­den schuldlos ihr Leben verloren.

Für ihre herausragenden Verdienste im Bereich der Aufarbeitung des kommunistischen Unrechts wurde die Initiative im Juni 2018 von der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur mit dem Karl-Wilhelm-Fricke-Preis ausgezeichnet.

Inzwischen wurden bereits über 800 Tafeln in folgenden fünf Ländern angebracht: Russland, Ukraine, Moldau, Tschechien und Georgien. In Russland gibt es die Tafeln bereits in 48 Kommunen von Moskau und St. Petersburg über Perm bis Taganrog.

Über MEMORIAL Deutschland e.V., den deutschen Zweig der internationalen Gesellschaft Memorial, ist es jetzt auch in Deutschland möglich, die von der Stiftung hergestellten Gedenktafeln an den „letzten Adressen“ von Menschen an­­zu­­brin­gen, die unschuldig in der Sowjetunion erschossen wurden oder im GULag umkamen.