Horst Avemann

Horst Avemann wurde 1924 als Sohn von Arbeitern geboren. Er macht zunächst eine Ausbildung als Maschinenschlosser. Im Jahr 1941 wurde er an die Ostfront eingezogen und arbeitete bis Kriegsende als Mechaniker.

Als er in seine Heimatstadt Parey an der Elbe in Sachsen-Anhalt zurückkehrte, nahm er eine Stelle als Handelsvertreter an, arbeitete aber nicht lange in diesem Metier, da er eine Stelle bei einer Polizeidienststelle der Stadt Genthin fand.

Am 12. März 1950 wurde Avemann in seiner eigenen Wohnung verhaftet, in der er mit seiner Frau und seinen drei Kindern lebte. NKWD-MGB-Offiziere beschuldigten den jungen Polizisten der „Spionage für den britischen Geheimdienst“.

Am 3. Juli 1950 wurde Horst Avemann vom Militärtribunal 48240 gemäß Artikel 58-6 des Strafgesetzbuches der UdSSR zum Tode verurteilt.

Avemann stellte ein Gnadengesuch, doch am 8. September lehnte das Präsidium des Obersten Sowjets sein Gesuch ab und schloss sich der Entscheidung der Strafverfolgungsbehörden an.

Zur Vollstreckung des Urteils wurde Horst Avemann nach Moskau verbracht, wo er am 12. September 1950 erschossen wurde. Avemann war 26 Jahre alt.

Die Militärstaatsanwaltschaft überprüfte den Fall Avemann erst im Jahr 2001 mit dem Resultat, dass Horst Avemann völlig unschuldig verhaftet worden war. So konnte dem Polizisten eine Rehabilitierungsbescheinigung ausgestellt werden.

Avermanns entfernte Verwandte, die heute in dem Haus leben, in dem er gewohnt hatte, haben leider nicht zugestimmt, dass die Tafel an ihrem Haus angebracht wird. Der Gemeinderat von Parey an der Elbe beschloss daher, für den Polizisten eine Gedenktafel am Gebäude der Polizeistation anzubringen.

Die Tafel der „Letzten Adresse“ für Horst Avemann hängt an der Polizeistation Elbe-Parey, Ernst-Thälmann-Straße 15, 39317 Elbe-Parey (Sachsen-Anhalt).